Das Rock ’n‘ Roll Veganer Kochbuch von Jérome Eckmeier

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eckmeier

Ja, ein Lebenszeichen! Es ist einfach zu viel los. Pünktlich zum Arbeitsbeginn haben wir doch tatsächlich noch ein Häuschen gefunden und gekauft und haben somit bis über beide Ohren und noch weiter zu tun. Bankgeschäfte, Kostenvoranschläge einholen, mit Handwerkern absprechen, mit Handwerkern absprechen und nochmals mit Handwerkern absprechen… Ins neue Team einarbeiten. Nebenbei eine Woche mit dem Kleinsten wegen Norovirus im Krankenhaus verbringen usw. Es ist also wirklich viel los bei uns, nicht untertrieben.

Und trotzdem möchte ich euch dieses neue und vor allem tolle Kochbuch nicht vorenthalten!

Jérome selbst ist ein überaus sympathischer Vebu-Chefkoch, dessen Kochvideos man schon längere Zeit auf Youtube verfolgen kann. Und nun hat er auch noch sein eigenes Kochbuch im compassion media Verlag herausgebracht.

Was total überzeugend ist: Jérome fackelt nicht lange herum! Es gibt vier, fünf Seiten lang eine kleine Einführung zu veganen Besonderheiten und Begrifflichkeiten und dann geht’s auch schon los mit den Leckereien. Zuerst gibt’s ein paar Grundrezepte, darunter verschiedene Soßen, Dips, Mayo und selbstgemachte Käsealternativen. Es folgen Kalte Vorspeisen, die meine Gelüste nach deftigen Abendessenvarianten vollends befriedigen: Bayrischer „Worscht“salat (lecker! Ich hatte vergessen die Zutaten anzubraten, wie im Buch empfohlen, und es war trotzdem super!), Vleischsalat, Caprese usw. Auf die kalten folgen die Warmen Vorspeisen, die gleichfalls keinen Wunsch offen lassen. Gefüllte Champignons, Couscous auf gebratenem Chicoreé (hmmm…), gefüllte Auberginenröllchen und verschiedene Suppen. Die Hauptgänge aber dann, die rocken wirklich! Deftig, lecker, super! Mit solchen Gerichten kann ich auch meine polnische Verwandschaft überzeugen *gg*: Buletten aus Soja-Hack mit Bratkartoffeln, Gyros mit Zaziki, Kartoffelburger (sehr lecker!), Hawai-Schnitzel, Vegane Cevapcici mit Djuvec-Reis (mein Mann war restlos begeistert über diesen Klassiker, den er als Kind so gerne gegessen hat!), Rahmmedaillons, Corn-Dogs, Stroganoff, Zwiebelkuchen, und noch einiges mehr! Das Kapitel Desserts und Kuchen rundet die ganze Sache hervorragend ab. Blitzschnelles Eis, Mousse au Chocolat, der Pfannkuchen-Klassiker, Butterkuchen, Marmorkuchen, auch hier gibt es gute einfache Rezepte, die zum Nachkochen bzw. Nachbacken einladen.

Aber: auch Jérome kann als Wiederholungstäter entlarvt werden :-). Wie so oft, gibt es das drölfste Rezept für Rührtofu und veganen Eiersalat oder auch Kürbis- und Kartoffelsuppe. Ich bin nur total froh, dass er Spaghetti Bolognese im Hauptteil ausgelassen hat… Dafür aber Chili und Pizza… Egal, wie immer gilt: für vegane Einsteiger, die das erste Kochbuch zum Thema in den Händen halten, kann es nur hilfreich sein, solche Klassiker wiederzufinden.

Nun ein paar Worte noch zur Aufmachung, die, wie eigentlich immer, wenn es aus dem Hause compassion media kommt, absolut gelungen ist. Die Rock ’n‘ Roll-Atmosphäre ist durch die Bilder wunderbar eingefangen. Es beeindruckt mich sehr, dass alle Bilder im Wohnzimmer von Jérome entstanden sind und vor allem ohne Food-Styling und künstliche Hilfsmittel (Statement von Daniel Heinzelmann, dem zuständigen Food-Fotografen, am Ende des Buches). Man sieht dies den Gerichten/Bildern an und gerade das überzeugt. Tolle Sache, die Herren! Zu vielen Rezepten gibt es noch Profi- bzw. Servier-Tipps oder auch Varianten. Die Rezeptangaben sind einfach und sehr verständlich. Absolut gut für Anfänger geeignet.

Einen kleinen Nachteil hat das Ganze natürlich auch. Die Rezepte bestehen zu 90% aus Sojaprodukten, wobei es keine alternativen Zubereitungszutaten gibt bzw. diese nicht genannt werden. Es ist natürlich so, dass Soja gerade als Fleisch-Ersatz in deftigen Gerichten die beste Alternative bietet. Man kommt in diesem Zusammenhang nur schlecht an TVP vorbei. Insofern, wer, aus welchen Gründen auch immer, auf Soja verzichtet, kauft die Katze im Sack und wird nicht glücklich werden. Das sollte selbstverständlich nicht unerwähnt bleiben. Auch wenn das nicht ein echtes Kriterium ist, sondern einfach eine Tatsache, die beim Kauf nicht unberücksichtigt bleiben sollte.

Fazit: ein tolles Kochbuch voller Klassiker! Wer ab und zu mal gerne deftig genießt und/oder andere verköstigt, der sollte es sich unbedingt zulegen!

P.S.: Bilder folgen. Ich habe es leider nicht geschafft von den bisher gemachten Rezepten Fotos zu machen…

Schweinchen Hugo reißt aus

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Heute eine Kinderbuchrezension zum kürzlich erschienen Titel „Schweinchen Hugo reißt aus“ von Alexander Bulk.

Hugo Cover

Dies ist die Geschichte vom kleinen Schweinchen Hugo. Hugo ist ein junges Schwein, vielleicht sogar jünger als du. Seine Haut ist rosa und mit kleinen hellen Härchen besetzt. Er hat große, neugierig abstehende Ohren und eine niedliche Nase, die ein bisschen aussieht wie eine langgezogene Steckdose. Diesem Riecher entgeht nichts. Hugo kann damit erschnuppern, wo es etwas zu essen gibt, ob seine Mama in der Nähe ist oder wer gerade gepupst hat.

Schweinchen Hugo ist ein Ferkel, das zusammen mit seiner Mutter und vielen anderen Schweinen auf dem Bauernhof lebt. Klingt idyllisch. Wie wir wissen, verbirgt sich dahinter aber leider immer eine traurige Geschichte. Hugo träumt oft von saftigen grünen Wiesen und tollen Abenteuern in Freiheit. Am liebsten mit Matilda, seiner kräftigen Schweinefreundin. Als eines Tages seine Mutter spurlos verschwindet, will Hugo nicht glauben, dass sie abtransportiert wurde um für Menschen zu Essen verarbeitet zu werden. Erst ist er geschockt, dann überkommt ihn die verzweifelte Wut.

Aus der Verzweiflung heraus schmiedet Hugo einen Plan. Er möchte nicht, dass irgendein Schwein mehr dieses Schicksal widerfährt. Zusammen mit Matilda schafft er es aus dem Stall auszubrechen und auch, mithilfe des Bauernhofkaters, alle anderen Tiere zu retten. Sie lassen den Hof hinter sich und beginnen ein neues Leben in Freiheit.

Meine Tochter war auf die Geschichte insofern vorbereitet, als das sie weiß, warum es Bauernhöfe gibt. Sie gehört nicht zu den Sechsjährigen, die glauben, auf dem Bauernhof geht es den Tieren super und sie sind sowieso nur dazu da um von Kindern den ganzen Tag gestreichelt zu werden. Sie versteht auch tatsächlich seit geraumer Zeit, dass Tiere brutalst behandelt und umgebracht werden, damit ein paar Leute ihr vermeintlich leckeres Essen ohne das sie nicht leben können auf dem Teller liegen haben. Trotzdem war auch sie angesichts der Tatsache, dass Hugo seine Mama auf so unmenschliche Weise verlieren muss, kurz nachdenklich. Sie hat der Geschichte aufmerksam gelauscht, hat gemerkt, dass sogar ich schlucken musste und war entsprechend geplättet.

Ich bin mir nicht sicher, ob jedes sechsjährige Kind die Story so gut erträgt wie meine Tochter. Schließlich verbinden Kinder solche Geschichten mit ihrer Realität. Sie versetzen sich in die Lage der Figuren und leiden mit ihnen. Dass es dabei um sprechende Tiere geht, spielt keine Rolle. Seine Mutter auf so grausame Art und Weise zu verlieren ist für ein Kind schwer zu verdauen. Ich hätte ihr das Buch nicht vorgelesen, wenn ich mir nicht sicher gewesen wäre, dass sie damit umgehen kann.

Und nichtsdestotrotz gehört die Geschichte von Schweinchen Hugo mittlerweile zu den Lieblingsbüchern meiner Tochter. Der Verlust der Mutter wird nicht inflationär thematisiert. Hugo trauert, aber dann geht es auch weiter mit dem Pläne schmieden. Es bleibt kindlich oberflächlich, was auch wichtig und richtig ist. Thema ist dann schließlich auch, wie Hugo damit umgeht, nicht zu wissen, was vor dem Stall auf ihn zukommt. Das ist für Kinder ebenfalls ein wichtiges Thema (z.B. Schulanfang). Man kann eben nicht immer wissen, wie etwas wird, wenn man es vorher nicht kannte. Und trotzdem muss man es manchmal einfach machen. Hugo hat sich getraut, war mutig und wird zum Held. Das freute uns sehr :-).

Wir haben Hugos Geschichte bislang einige Male gelesen und denken uns jetzt ständig andere Wendungen aus – positive natürlich. So hat sich meine Tochter z.B. gewünscht, dass Hugos Mama einfach wieder zurück kommt. Daraus haben wir dann die folgende Abwandlung gemacht: als Hugo eines morgens aufwacht und seine Mutter nicht da ist, ist er völlig erschrocken und sucht sie natürlich, wie im Buch beschrieben. Aber dann wird sie nach ein paar Stunden wieder vom Bauern gebracht und sie erzählt, dass sie „nur“ gewogen wurde. Damit sie dann nicht tatsächlich zum Schlachthaus transportiert wird, schmiedet Hugo den gleichen Plan und im Prinzip geht die Geschichte 1:1 so weiter wie im Buch. Mit der kleinen, aber für Kinder glücklicheren Endung, dass Hugo eben seine Mama nicht verlieren muss und sie ebenfalls gerettet wird.

Ich bin selbstverständlich der Meinung, dass wir unseren Kindern nichts vormachen dürfen. Deswegen begrüße ich Kinderbücher, die mir dabei helfen, meinem Kind die Realität zu erklären ohne sie dabei gleich zu zerstören. Ich glaube nämlich auch, dass man Kindern mit zuviel Informationen auch für die Zukunft zermürben kann. Umso wichtiger also, dass die Geschichte ein halbwegs gutes Ende nimmt. Das selbstgestrickte Ende mit Hugos Mama aber gefällt ihr noch besser.

Hugos Geschichte ist liebevoll geschrieben und spannend. Einzig ein paar logische Hänger, die allerdings nicht weiter ins Gewicht fallen sind aufgefallen. Meine Tochter wunderte sich bswp. warum Hugo von saftigen grünen Wiesen träumt, wenn er doch gar nicht weiß, was das ist (die Mama hat’s ihm erzählt…, „woher weiß die das?„…, „die ist halt mal draßen gewesen, oder was weiß ich, ist jetzt halt so…“ :-))

Die kinderfreundlichen Illustrationen von Insa-Christina Müller sind sehr schön, ergänzen die Geschichte ganz wunderbar und lockern die gesamte Atmosphäre auf. Ohne Bilder würde meine Tochter die Geschichte nicht ständig vorgelesen haben wollen. Ein großes Lob an die Illustratorin dafür!

Abgerundet wird das Buch durch das sympathische Nachwort, in dem der Autor seine Beweggründe erläutert ein solches Buch für Kinder zu schreiben, und ein paar Geschichten von Tieren, die ihr Leben in Frieden und Freiheit leben dürfen, z.B. die Schweine Erna und Else oder Prinz Lui von Hof Butenland oder auch die Schweine Bonnie und Prinz vom Antitierbenutzungshof. Und abschließend gibt es noch ein paar Rezepte, die zum Nachkochen einladen.

Fazit: Alexander Bulk hat ein schönes aber kein beschönigendes Buch zum Thema geschrieben. Eltern sollten sich die Geschichte erst einmal alleine durchlesen und individuell entscheiden, ob es altersentsprechend für das eigene Kind geeignet ist. Es sollte aber definitiv irgendwann im Regal landen.

Rezension: Vegane Küche für Kinder – Christina Kaldewey

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Endlich, das erste vegane Kochbuch für Kinder! Es wurde Zeit. Aber wahrscheinlich bin ich nun eine der Wenigen, die nach Durchsicht das Buch enttäuscht zur Seite legen…

Aber der Reihe nach: die Aufmachung ist sehr professionell und wunderschön. Das fest gebundene Kochbuch enthält tolle Bilder zu fast jedem Rezept, eine klare Gliederung und ist auf Recyclingpapier bedruckt. Die Überschriften heben sich unauffällig aber deutlich vom Inhalt ab und die Rezeptschritte sind übersichtlich nummeriert. Im oberen Seitenbereich befindet sich stets eine Zeitangabe und eine Altersangabe für das Rezept.

Buchbild

Nun zum Inhalt: ich stelle mir ernsthaft die Frage für welche Zielgruppe dieses Kochbuch gedacht ist? Für erfahrene vegane Eltern, die neue Ideen suchen? Eher nicht. Wenn ich zum drölfsten Mal ein Rezept für einen Apfel-Möhren-Salat, eine Sojabolognese oder einen Schokokuchen in einem Kochbuch für Kinder finde, ist daran nichts kreativ, zumal ein Apfel-Möhren-Salat im Normalfall per se vegan zubereitet wird (Zitronensaft, Öl, gut, oft wird Honig als Süßungsmittel empfohlen, aber wir wissen ja, wie wir das ersetzen…) und sehr sicher bereits im Repertoire der Kinderrezepte vorhanden ist.

Ist es ein Kochbuch speziell für Eltern, die umsteigen oder sich erstmals mit dem Thema befassen? Das schon eher. Aber meiner Meinung nach ist es dafür zu oberflächlich. Wenn ich ein Kochbuch für Kinder schreibe, indem es darum geht, die Versorgung der Kleinsten auf gesunde, ausgewogene Art sicher zu stellen, dann muss einfach mehr Information dabei rüber kommen. Vor allem die Praxis. Frühstück wird beispielsweise völlig außen vor gelassen. Gerade zu diesem Thema hatte ich mir mehr erhofft. Meine Tochter ist eine extrem schlechte Frühstückerin, weswegen ich natürlich für alle Tipps und Tricks und kreative Frühstücksideen dankbar bin. Es gibt zwar ein paar Aufstrichrezepte, aber ganz ehrlich, auch diese finde ich zuhauf im WWW.

Was mich aber am meisten stört, ist die in fast ausschließliche Verwendung von Soja. Es wird sehr wenig mit Hülsenfrüchten gearbeitet oder auch mit Nus- und Samenmuse und gar nicht mit Pseudogetreide wie Amaranth oder Quinoa (für Hirse befindet sich ein Suppenrezept im Buch). Das finde ich extrem schade, denn gerade hier verstecken sich wichtige Nährstoffe. Und natürlich eignet das Buch sich weniger für Sojaallergiker. Es gibt eben auch eine Menge Kinder, die Soja nicht vertragen. Da müssen Alternativen her. Aus Quinoa und Amaranth lassen sich tolle Bratlinge und Salate zaubern. Wenn sie nicht im ganzen Korn gegessen werden, dann kann man sie – auch für Glutenallergiker – sehr gut zu Mehl verarbeiten und leckere Muffins zaubern. Und warum nicht mal einen Nuskäse selbst machen? Es ist so einfach und meine Kinder finden den Cashewkäse, den ich als Frischkäseersatz hier zubereite sehr lecker. Leider sind wir im deutschsprachigen Bereich noch lange nicht so weit wie im englischsprachigen. Dort wird immer häufiger an alle gedacht. Es werden stets Alternativen angeboten und mittlerweile auch sehr viel Wert auf vollwertige Zutaten gelegt (siehe z.B. Dreena Burtons neuestes Familienkochbuch let them eat vegan).

Aus Dreenas Büchern habe ich z.B. die Idee übernommen, Hülsenfrüchte und Samen in Saucen und Dressings zu verstecken. Mein Reissalat für Zoe besteht bspw. aus einer Mayobasis, in die ich entweder pürierte weiße Bohnen einrühre oder 1 EL Tahin. Damit der Geschmack nicht dominiert wird mit Apfelessig, Zitronensaft und ein paar Gewürzen gearbeitet. So weiß ich, dass sie einen Salat hat, der ihr schmeckt, aber auch mit notwendigen Nährstoffen versorgt ist. Ein weiteres Beispiel sind Kürbiskerne. Darin steckt enorm viel Eisen, es macht also Sinn sich diese in den Salat oder auf warme Gerichte zu streuen oder im Brot zu verarbeiten. Wenn aber das Kind keine Kürbiskerne mag, muss man sich was einfallen lassen. Geröstete Kürbiskerne schmecken schon wieder ganz anders und super. Die isst sie mittlerweile pur und als Snack zum Pausenbrot. Ich könnte noch jede Menge solcher Dinge aufführen, werde es aber lassen, da es den Rahmen der Rezension sprengt und außerdem überhaupt nichts mit der Bewertung des Buches zu tun hat :-).

Positiv sticht heraus, dass die Rezepte sehr schlicht gehalten sind, mit Zutaten arbeiten, die überall erhältlich sind und selbstverständlich kindertauglich. Der Dessert- bzw. Backteil ist ebenfalls klasse. Lebkuchen, Spritzgebäck, Ausstechplätzchen (auch für die Kleinsten ohne Zucker!) sind tolle Sachen! Ich zweifele zwar daran, dass das Waffelrezept so funktioniert, wie es im Buch abgedruckt ist (ich habe wirklich extrem lange gebraucht mein Waffelrezept so anzupassen, dass die Waffeln nicht auseinanderfallen beim Backen…), aber ausprobieren werde ich es bei Gelegenheit dennoch. Wer weiß… Ich gehe davon aus, dass die Autorin Rezepte notiert hat, die sie selbst erprobt und für gut befunden hat.

Das erste Rezept im Buch übrigens – die Dinkelstangen, habe ich gleich nachgebacken. Ich muss zugeben, ich bin noch nicht auf die Idee gekommen Dinkelstangen zu machen, obwohl es ein toller Snack bzw. eine tolle Beilage zur Gemüseplatte ist. 🙂 Verfeinern kann man den Teig für Erwachsene mit Pizzagewürz und etwas mehr Salz. Für Kinder – das habe ich gemacht -, kann man noch etwas Hefeflocken einarbeiten. Dann gibt’s eine Art „Käse“stange. Das Rezept ist klasse und extrem einfach. Daumen hoch dafür! Mein Stangen sind etwas dicker, damit auch Max sie genießen kann. Je dünner, desto knuspriger zwar, aber dann sind sie für ihn schlecht zu essen.

Dinkelstangen aus Vegane Küche für Kinder

Es gibt aber auch Dinge, die mir am Buch sehr gut gefallen! Der einführende Teil enthält wichtige Informationen zu Nährstoffen im Allgemeinen und Grundrezepte für das Beikostalter sowie wichtige Hinweise zur Zubereitung der Breie. Allerdings geht die Autorin nicht auf die Ölsorte in ihren Breirezepten ein. Es ist wichtig, entweder ein Beikostöl zu verwenden (gibt es von Holle oder Alnatura), damit die Kleinen nicht nur die wichtigen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren erhalten, sondern diese auch im optimalen Verhältnis zugeführt werden. Verweigern die Kleinsten das Beikostöl aufgrund des doch dominanten Geschmacks, kann man es auch mit Hanföl probieren. Dort findet man ein optimales Omega-3 zu Omega-6-Verhältnis vor.

Meine Tochter findet den Veganpass super, den es im hinteren Teil des Buches gibt. Diesen will sie jetzt immer bei sich tragen, vor allem in der Schule. Auch die Erfahrungsberichte vegan lebender Familien mit ihren Lebenseinstellungen am Ende des Buches sind eine gute Sache. Abgerundet wird das Kochbuch mit einer Nährstofftabelle mit Referenzwerten für jedes Alter und Lebensmittelangaben. Das ist nun wirklich eine super hilfreiche Sache und sollte in jedem Haushalt vorhanden sein!

Fazit: Insgesamt bin ich eher enttäuscht von den Rezepten im Buch und der Oberflächlichkeit. Es wird wenig auf Alternativen für Allergiker eingegangen, oder auch für diejenigen, die Soja nicht in den Mengen verwenden möchten. Ein Frühstückskapitel fehlt und auch die Vielfältigkeit der Mahlzeiten ist eher spärlich (viele Standardrezepte). Tofu, Sojamilch und Pflanzensahne dominieren. Von der Verwendung von Fertigprodukten wie Fertig-Pflanzenkäse ganz zu schweigen. Das braucht man in der Kinderküche nicht, meiner Meinung nach.
Ganz nett, aber nicht das, was ich mir für den deutschen Markt an Kochhilfe für die Erziehung veganer Kinder gewünscht hätte.

Leute, ich glaube, ich schreibe mein eigenes Kochbuch bzw. Ernährungsratgeber für (Klein)kinder. Könnte ich einen Verleger finden und es tatsächlich verkaufen, würde ich den Gesamterlös, der mir zukäme an Hof Butenland spenden! Echt!

Buchtipps aus dem TRIAS-Verlag

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Mit diesem Artikel möchte ich eine Lanze brechen für die Bücher aus dem TRIAS-Verlag, meinem zweitliebsten Verleger. Zwar haben die bisherigen Ernährungsbücher im Besonderen nichts mit Veganismus zu tun, aber im weitesten Sinne schon. Der Verlag ist bemüht, Ernährungsratgeber zum Thema Kinderernährung und nachhaltige Ernährung in großer Sorgfalt herauszugeben. Meiner Meinung nach gelingt dies wirklich gut. Sie enthalten stets zahlreiche Informationen zum Thema gesunde Ernährung mit vielen Tabellen, Fakten und klasse Rezepten.

Was mich jetzt aber tatsächlich überrascht hat und worüber ich mich riesig freue und unbedingt mitteilen möchte: es erscheint ein veganes Kochbuch! (Ich hoffe, der Verlag verzeiht mir den Bilder-Klau :-))

Ab jetzt vegan

Ab jetzt vegan! Herausgeber ist, neben Gabriele Lendle, Dr. med. Ernst Walter Henrich, der Gründer von pro-vegan.info.

Leider gibt es bisher keine weiteren Informationen zum Buchinhalt auf der Verlagsseite. Somit bleibt mir nur die Hoffnung in Kürze ein Rezensionsexemplar zu erhalten um es hier besprechen zu können.

Um die Wartezeit zu verkürzen, stelle ich jetzt erst einmal meine derzeitige Sammlung vor:

Trias Bücher

In Worten:

Meine Top 3 dieser Liste sind Essensspaß für kleine Kinder, Das geniale Familien-Kochbuch und Baby-Ernährung. Diese drei Titel bieten einfach eine Hülle an kindgerechten Rezeptideen, die einzigartig ist. ‚
Mittlerweile stellt es für mich auch kein Problem mehr dar, omnivore Rezepte zu veganisieren, mit Ausnahmen natürlich. Mir reichen meistens die Ideen völlig aus.

Baby-Ernährung * * * * / * * * * *

Baby-ErnährungDer Ernährungsratgeber Baby-Ernährung von Diplom-Ökotrophologin Barbara Dohmen enthält wertvolle Informationen zum Thema Stillen, Flaschennahrung, Beikost und Ernährung ab dem 1. Lebensjahr. Insgesamt werden die ersten zwei Jahre der kindlichen Ernährung abgedeckt, wobei weder vegetarische noch vegane Ernährung eine besondere Erwähnung finden. Nichtsdestotrotz wird an besonderen Stellen zumindest auf vegetarische Bedürfnisse eingegangen. Gestört hat mich in einer Info-Box der Satz:

„Tierische Lebensmittel liefern mehr und besseres Eiweiß für den Aufbau von Körpersubstanzen, wie Muskeln, Organe, Hormone, Enzyme oder Abwehrstoffe, als pflanzliche Lebensmittel.“ (S. 17, INFO-Box)

Wie so oft, wird der Wahrheitsgehalt dieser Aussage nicht höher, nur weil es ständig wiederholt wird. Das mehr ist oft ein zuviel und das besser ist schlichtweg falsch. Warum besser? Sowohl Hülsenfrüchte, als auch bestimmte Gemüsesorten und vor allem Tofu enthalten alle essentiellen Aminosäuren. Es besteht in dieser Hinsicht überhaupt kein Bedarf an tierischen Produkten. Eiweiß ist die geringste Herausforderung einer veganen Ernährung. Insofern eine etwas ärgerliche und vor allem irreführende Aussage der Autorin.

Der Ratgeber enthält viele Informationen zur Ernährung im ersten Halbjahr, sowohl was das Stillen angeht als auch über die alternative Flaschennahrung. Die Ausführungen sind beispielhaft und helfen einer angehenden Mama, die sich bisher mit dieser Materie nicht auseinandergesetzt hat, sicher sehr weiter.

Richtig interessant wird es meiner Meinung nach ab dem zweiten Halbjahr, wenn die Breizeit beginnt. Dazu befindet sich im Buch ein Essfahrplan für das 1. Lebensjahr, der schlicht und damit äußerst hilfreich sein kann. Es folgen die verschiedenen Grundrezepte für Gemüsebrei, Gemüse-Kartoffel-Brei, Vegetarischer Gemüsebrei usw. Daneben gibt es eine Tabelle der DGE mit Auflistung aller wichtigen Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, worin sie vorkommen, welche Aufgaben sie im Körper übernehmen und wie Mangelsymptome sich äußern. Solche Informationen sind ungemein wichtig und heben das Buch von der Masse ab.

Es würden den Rahmen sprengen alle wertvollen Informationen im Buch hier abzuhandeln. Ich kann nur jeder angehenden Mutter oder auch dem ambitionierten Vater raten, es sich zuzulegen.

Das Highlight sind dann letztlich die Rezepte. Gesunde und vielfältige Breie und Kleinkindergerichte, die in jeder Hinsicht zufrieden stellen. Kindgerecht und ausgewogen. Sowohl Hafer als auch Hirse, Couscous und Amaranth finden ihren Platz in den Rezepten. Nützliche Step-by-Step-Anleitungen, z.B. zur Fenchelzubereitung gibt es ebenfalls. Die Aufteilung erfolgt nach Lebensalter:

  • ab dem 5. – 7. Monat: Gemüsebrei
  • ab dem 5. – 7. Monat: Gemüse + Kartoffeln
  • ab dem 5. – 7. Monat: Gemüse + Kartoffeln + Fleisch
  • ab dem 5. – 7. Monat: Vegetarische Gemüsebreie
  • ab dem 10. Monat: Brei mit Fisch + Ei
  • ab dem 6. – 8. Monat: Milch-Getreide-Brei
  • ab dem 7. – 9. Monat: Getreide-Obst-Brei
  • ab dem 10. Lebensmonat: Familienzeit (inkl. einem neuen Essfahrplan)
  • nach dem 1. Geburtstag (Kleinkindkost) – Rezepte für die ganze Familie

Die fleisch-/fischlastigen Rezepte können problemlos gegen vegane Eiweiß-Alternativen ausgetauscht werden (Linsen, Bohnen, Tofu…).

Abgerundet wird das schöne Familienrezeptekapitel durch einen Wochenplan, Infos zu Gewicht mit entsprechenden Gewichtstabellen für Jungen und Mädchen und einem Kapitel zum Thema Probleme beim Essen.

Fazit: Ein durchweg empfehlenswerter Ratgeber zum Thema Baby-Ernährung, dessen Rezepte mit etwas Geschick und Erfahrung und entsprechenden Kenntnissen problemlos veganisiert werden können. Ich wünschte mir, ich könnte eine vegane Version von diesem Baby-Ernährungsratgeber herausgeben.

4 von 5 Sternen!

Auf der Verlagswebsite gibt es Musterseiten aus dem Buch, das Vorwort zum Durchlesen als auch das Inhaltsverzeichnis.

Anmerkung: Wer sich dieses Buch besorgt und Fragen hat zur Veganisierung kann sich natürlich sehr gerne an mich wenden!

Die besten Gerichte für Ihr Kleinkind * * * / * * * * *

Buchcover

Der Titel Die besten Gerichte für Ihr Kleinkind von Anne Iburg schließt sich nahtlos an das obige Baby-Ernährungsbuch an bzw. an das erste Buch der gleichen Autorin Die besten Breie für Ihr Baby. Zu beiden Büchern gibt es, wie auch zum Titel Baby-Ernährung, zahlreiche Vorschau-Informationen auf der verlinkten Verlagswebsite.

Allerdings bin ich bei diesem Buch etwas hin- und hergerissen… Der erste Teil ist sehr übersichtlich und hilfreich aufgebaut, enthält es doch alle wichtigen Informationen zum Thema Ernährung. Es geht darum, sein eigenes Essverhalten und die Lupe zu nehmen um besser als Vorbild voran zu gehen, ein Fragen- und Antwortkapitel ist enthalten mit den häufigsten Elternfragen und einiges mehr. Im Vergleich ist es wohl nicht ganz so informativ wie der Einstiegsteil von Baby-Ernährung.

Das Buch wird mehr von den Rezepten als von zusätzlichen Informationen dominiert, was mir persönlich sehr entgegen kommt. Spätestens nach einem guten Ratgeber ist man mit Informationen gut versorgt und möchte in weiteren Kinderkochbüchern nicht mehr ganz so ausführlich beraten werden. Vielmehr – und dem kommt dieses Buch sehr entgegen – interessieren gute, kindgerechte Rezepte. Davon gibt es hier tatsächlich einige.

Aufgeteilt ist das Rezeptekapitel wie folgt:

  • Frühstücksideen
  • Getränke
  • Dips und Brotaufstriche
  • Salat und Gemüse
  • Suppen und Eintöpfe
  • Eierspeisen
  • Kartoffelgerichte
  • Nudelgerichte
  • Reis und Getreide
  • Fleischgerichte
  • Fisch
  • Pikante Kuchen
  • Dessert
  • Kuchen und Gebäck

Im Rezepteteil enthalten sind hilfreiche Specials zu Küchenbasics, wie z.B. Brot und Brötchen selbst backen, Grundrezepte zu Suppen und Eintöpfen, Hefeteige etc.

Insgesamt sind in diesem Buch wesentlich mehr fleisch- und milchlastigere Gerichte enthalten als im vergleichbaren Titel von oben, was . Und das ist es auch, was mich ehrlich stört. Auch der Zuckergehalt einiger Rezepte ist bedenklich. Bei der selbstgemachten Marmelade wird 500 g Gelierzucker verwendet, stets im Verhältnis 2:1 zur Frucht. Das geht wesentlich unsüßer und vor allem muss es nicht der völlig untaugliche Gelierzucker sein. Zum Binden kann man das wesentlich gesündere Johannisbrotkernmehl nutzen und süßen sollte man möglichst mit natürlichen Süßungsmitteln und dafür auch sehr viel weniger. Ich gewöhne meine Kinder ungerne im Kleinkindalter an solch süße Frühstücksmarmeladen. Wenn sie von Anfang an weniger süße Marmeladen essen, kennen sie es nicht anders und lieben es.

Einige Rezepte werden ergänzt durch nette Tipps zur Resteverwertung oder Variationen. Im Gemüseteil gibt es tolle neue Ideen, wie z. B. das Blumenkohlschnitzel, ein Favorit in unserem Haushalt mittlerweile. Auch das Suppenkapitel hat einiges zu bieten.

Einzig der Eierspeisenrezepteteil ist meiner Meinung nach fast unbrauchbar für mich. Vegane Alternativen haben längst Einzug bei uns gefunden und somit gibt es hier keine neuen Ideen oder Anregungen für mich. Auch das Kartoffelkapitel enttäuscht in dieser Hinsicht eher. Rezepte zu Kartoffelpüree, Ofenkartoffeln, Kartoffelpuffer gibt es in Hülle und Fülle. Hier wäre eine Doppelseite mit den Grundrezepten völlig ausreichend gewesen.

Der Rest ist jedoch wieder durchaus gelungen, wenn auch die Verwendung von Alkohol im Essen für Kinder meiner Meinung nach nichts zu suchen hat und vor allem nicht in einem Buch für Kleinkindgerichte.

Auch in diesem Fall gilt wieder: Rezepte mit Fleisch und Fisch werden von mir mit veganen und wesentlich gesünderen Eiweißalternativen wie Bohnen, Linsen, Tofu, (Pseudo)Getreide etc. ersetzt. Die Tortilla gefüllt mit Gemüse und Fleischklößchen lassen sich hervorragend mit Grünkernklößchen oder Hirseklößchen zubereiten. Auch Klößchen aus texturierten Sojaschnetzel oder Tofu bieten eine tolle Alternative. Insofern bin ich dankbar für die Ideen. Es gibt ein paar wenige Rezepte, die nicht abwandelbar sind, wie Brathähnchen, obschon es bei alles-vegetarisch.de durchhaus eine vegane Brathähnchen-Alternative gibt, die man sicherlich analog zubereiten könnte. Ich sehe allerdings davon ab solche Fleischersatzprodukte zu verwenden.

Fazit: Dieses Buch kommt nicht ganz an die Aufmachung und Kreativität von Baby-Ernährung heran, bietet jedoch auch eine Fundgrube an Ideen für gute, alltagstaugliche Kinderrezepte. Mit ein bisschen Phantasie lassen sich gut 80 % der Rezepte in vegane Versionen umwandeln. Einige sind kritisch zu betrachten in ihrer Zusammenstellung der Zutaten, aber alles in allem habe ich auch mit diesem Kochbuch viel Spaß beim Kochen für die Kleinen!

3 von 5 Sternen

„Her mit dem Gemüse, Mama!“ * * * * / * * * * *

Buchcover Her mit dem Gemüse Mama„Her mit dem Gemüse, Mama!“ von Susanne Klug ist ein weiterer gelungener Titel zum Thema Kinderernährung für etwas ältere Kinder. Es geht darin vorwiegend um Gemüse- und Obstmuffel, denen das Grünzeug schmackhaft gemacht werden soll.

Der Ratgeber ist in verschiedene Strategien aufgeteilt:

  • Strategie 1 – Untermogeln
  • Strategie 2 – Gewöhnen
  • Strategie 3 – Kindgerecht zubereiten
  • Strategie 4 – Gemüse erleben
  • Strategie 5 – Wir feiern eine Gemüseparty
  • Strategie 6 – Wenn gar nichts hilft

Zu jeder Strategie gibt es entsprechende Rezepte, die alle ausnahmslos kindgerecht sind. Mini-Schnecken für aufgerollte Gemüseverstecke, Mogelsuppen, Nussmuffins mit Gemüse bei denen das Gemüse geschmacklich in den Hintergrund tritt usw.

Jedes Kapitel ist mit wichtigen und nützlichen Informationen ausgestattet. Ganz besonders die ausführliche Tabelle am Ende des Buches mit der Auflistung der wichtigsten Vitamine und Mineralstoffe und die tägliche Aufnahmemenge ist äußerst hilfreich.

Auch dieser Ratgeber ist kein vegetarisch/veganes Ernährungsbuch. Aber selbstverständlich spielt Gemüse die Hauptrolle und fast alle Rezepte sind Gemüserezepte oder eben auch leicht veganisierbar.

Rezepte für Hamburger und Pizza allerdings öden mich mittlerweile extremst an und ich wünschte mir, man würde in Kinderkochbüchern davon Abstand nehmen immer und immer wieder Pizza- und Hamburgerrezepte abzudrucken. Ich glaube, mittlerweile weiß sogar die unerfahrenste Kochmutti wie man diese Gerichte zubereitet. Zudem gibt es genügend kostenlose Informationen im Netz dazu. Aber das soll auch der einzige große Kritikpunkt bleiben. Ansonsten sind durchweg gute Ideen und vor allem tolle Informationen enthalten.

Fazit: Ein übersichtliches und sehr informatives Buch mit einfachen und sehr guten Rezeptideen mit wertvollen Tabellen zu Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, deren Funktion im Körper und Aufnahmemengen in diversen Lebensabschnitten.

4 von 5 Sternen

Rezension: Das vegane Kochbuch von Sandra Forster

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Das vegane KochbuchEin tolles Buch aus dem Hause Blumenbar. Schon die Aufmachung ist toll – im Retro-Style. Die Bilder sind aussergewöhnlich und passen sich im 50-er Jahre-Stil perfekt der Gesamtaufmachung an.

Beim ersten Durchblättern fiel mir sofort positiv auf, dass nur wenige Sojaprodukte verwendet werden. Es ist also kein Kochbuch im Attila Hildmann-Stil, der ja bekanntlich ganz wenig ohne Tofu & Co. auskommt, sondern es ist tatsächlich eher ein Kochbuch mit vollwertigen veganen Rezepten. Insgesamt kommen nahezu alle Rezepte ohne lange Zutatenlisten aus. Was die Zubereitung angeht, bin ich mir nicht ganz sicher, ob das Buch etwas für den blutigen Einsteiger im Bereich der veganen Kochkunst ist. Ich habe eher das Gefühl, dass es den fortgeschrittenen Koch eher anspricht, der schon den ein oder anderen Handgriff gut kennt. Bei der Erdbeerschnitte beispielsweise fehlt die wichtige Anweisung den Teig bloß nicht zu überrühren bzw. am besten mit einem Teigschaber zu vermengen (kein Handrührgerät oder Schneebesen verwenden). Sonst wird’s zäh…

Für alle diejenigen, die sich bereits ein paar Grundkenntnisse angeeignet haben, bietet dieses Kochbuch allerdings eine Hülle an interessanten Ideen. Vorhanden sind Gerichte aus aller Welt: von asiatisch (Glücksrollen mit eingelegtem Gemüse) über indisch (Samosas) bis zur deftigen deutschen Küche (Saure Semmelknödel mit Pfifferlingen) ist alles dabei. Sogar die Rohkost kommt nicht zu kurz!

Ich halte die Gerichte insgesamt nicht für familientauglich bzw. alltagstauglich. Aber das ist sicherlich auch nicht Sinn der Sache gewesen. Vielmehr bietet es tolle Schlemmereien für einen veganen Abend mit Freunden oder auch um omnivore Skeptiker von der veganen Küche zu überzeugen. Am besten sogar mit dem im Buch bereitgestellten Menüvorschlag!

Fast als Highlight würde ich die Textbeiträge, die an die Rezepte anschließen, bezeichnen. Sandra Forster, Hilal Sezgin (Autorin des Buches „Landleben – Von einer die raus zog„), Michi Kern (Chef des berühmten Münchener Nachtclubs Pacha) und Sharon Gannon (Yoga-Lehrerin aus New York und Autorin des Buches „Yoga and Vegetarianism„) haben sehr schöne Texte zum Buch und zum Thema Veganismus beigesteuert.

Fazit: ein sehr schönes Kochbuch für leicht fortgeschrittene Hobbyköche mit einer großen Rezeptvielfalt! Sehr zu empfehlen!

Buchtipp: Aufläufe und Gratins und ein Auflaufbaukasten für vegane Aufläufe

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Ein weiteres geniales Büchlein aus dem Hause Pala: Aufläufe und Gratins von Margrit Stevanon.

Aufläufe und Gratins

Heiße Gerichte aus dem Backofen – ist dazu nicht längst alles gesagt? Im Gegenteil, denn Aufläufe und Gratins sind so erstaunlich vielseitig, dass es immer wieder Spaß macht, Neues auszuprobieren. Egal ob mit Getreide, Kartoffeln oder Nudeln, rund ums Jahr lassen sich unkompliziert die leckersten Gerichte zaubern. Und ist eine Zutat gerade nicht vorhanden – egal, dann wird sie eben durch eine andere ebenso köstliche ausgetauscht. Bei der Zubereitung sind vor allem Kreativität und Fantasie gefragt. Aber auch ein wenig Basiswissen kann nichts schaden. Deshalb gibt es vorab nützliche Informationen über Backformen und praktisches Zubehör, die richtigen Backtemperaturen und Tipps, wie luftig lockere Soufflés garantiert gelingen.

Bei den über 100 Rezepten ist für jeden etwas dabei:

• Bewährte Klassiker wie Kartoffelgratin und Gemüselasagne

• Internationale Speisen, exotische Gerichte

• Rezepte für Eilige, gut vorzubereiten und schnell gemacht

• Aufläufe für den Familientisch oder die festliche Tafel

• Süße Gerichte – als Nachspeise oder Hauptgericht

Das Büchlein ist zwar auf vegetarischer Basis, aber dennoch sind jede Menge Rezepte enthalten, die genügend Ideen liefern und nach unten vorgestelltem Baukasten entsprechend veganisiert werden können.

Freunde von veganen Aufläufen und Gratins werden mit diesem Büchlein viele Anregungen und Ideen finden. Nach einer Einleitung mit vielen Infos und Tipps zur Vorbereitung von Aufläufen folgen einige Grundrezepte sowie eine kleine Warenkunde als auch eine Auflistung nützlicher Küchenhelfer. Diese Einleitung ist kurz und knapp füllt keine unnötigen Seiten auf. Dann geht es auch schon los mit den Rezepten.

Im ersten und auch Haupt-Rezepteteil „Pikante Aufläufe“ befinden sich bspw. ein Mais-Sellerie-Auflauf, ein klassischer Gemüseauflauf, ein würziger Spinatauflauf, ein Weißkohlauflauf, verschiedene Nudelaufläufe, Lasagnen und auch ein paar exotischere Rezepte. Weiter noch Getreideaufläufe und Aufläufe mit Reis.

Im nächsten Rezeptekapitel „Herzhafte Gratins“ gibt es ebenfalls jede Menge Ideen: Champignon-Tomaten-Gratin (sehr einfach, aber sehr lecker und von Natur aus vegan!), Blumenkohl- und Fenchelgratin, Frittata usw.

Daneben gibt es noch die Kapitel „Gefüllt und überbacken“ und „Spezialitäten aus dem Ofen“  (Mutters Sauerkrautspätzle hmmm…), wobei hier auch abseits von Aufläufen und Gratins hantiert wird (Spinatgnocchi, Gemüsecrostini, Gemüsepfannkuchen, Nussbraten, Gratinierte Frikadellen uvm.).

Abgerundet wird das tolle Büchlein mit „Süßen Aufläufen“ und „Soufflés und Desserts“.

Die Rezept sind durchweg machbar und größtenteils wenig aufwendig. Im vorderen Teil gibt es noch Hinweise zur Vorbereitung, so dass man die Zubereitungszeit wesentlich verkürzen kann, wenn z.B. Kartoffeln, Nudeln oder Getreide vorgegart werden bzw. das Gemüse am Abend vorher schon geschnitten wird (ist aber aus nährstofftechnischen Gründen eher unvorteilhaft…).

Das Kochbuch ist allen ans Herz zu legen, die eine Leidenschaft für Aufläufe und Gratins haben. Es gibt keine ausgefallenen Zutaten und insgesamt sind es vielleicht 2 Rezepte, die wirklich nicht veganisierbar sind, also sehr überschaubar. Von alltäglich bis festlich ist für jeden Anlass etwas dabei.

Fazit: Ein sehr schönes, vielfältiges Kochbüchlein zum Thema Ofengerichte mit tollen Ideen, die einfach und meist auch schnell umzusetzen sind. Wie immer nicht bebildert, auf Recyclingmaterial gedruckt und klimaneutral produziert. Sehr empfehlenswert!

Damit auch Veganer Spaß daran haben, die vielleicht noch nicht ganz so bekannt sind mit der Herstellung von veganen Aufläufen, gebe ich nachfolgend ein paar Alternativen an bzw. einen kleinen Baukasten (nicht alles getestet!).

Ich werde die nachgekochten Rezepte bei Gelegenheit vorstellen!

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Als ich meine Ernährung umstellte, war ich davon überzeugt, dass die Möglichkeiten Aufläufe herzustellen stark begrenzt sein würden. Deswegen ruhte dieses Buch auch eine geraume Zeit in meinem Regal – unbeachtet und nicht gewürdigt. Mit der Zeit allerdings habe ich gelernt, dass auch vegane Aufläufe sehr vielfältig und unglaublich lecker zubereitet werden können – ohne Käse und auch ohne Käseersatz, mit dem ich gar nichts anfangen kann. Allerdings musste ich mich auch an Alternativen wie Tofu-Ricotta gewöhnen, bevor ich die Vielfalt der veganen Aufläufe zu schätzen lernte.

Im Prinzip dreht es sich bei Aufläufen um die Knusperkruste und die entsprechenden Saucen.

Alternativen zu Käse für knusprige Krusten sind der klassische Hefeschmelz, Cashewbechamel, Grünkernkruste, Semmelbrösel oder ungesüßter Zwieback mit Margarineflöckchen vermischt, Röstzwiebeln  und gemahlene Nüsse sowie geröstete Samen. Die Alternativen sind zahlreich und mitunter wesentlich gesünder.

Eier zum Binden können in Aufläufen problemlos durch Semmelbrösel oder die entsprechende Anzahl Sojamehl-Eier ersetzt werden (1 Ei entspricht 1 EL Sojamehl auf 2 EL Wasser). Auch ein dicker Hefeschmelz oder zerdrückter Tofu ersetzen Eier an dieser Stelle sehr gut. Ich bevorzuge allerdings die Semmelbrösel bzw. Sojamehl-Ei-Alternative.

Ein ganz besonderer Ei-Ersatz-Geheimtipp ist das Kichererbsenmehl-Ei mit Schwarzsalz. Wenn ein Rezept recht viele Eier verwendet (oder wie im Buch ein Kürbisauflauf mit Rührei) ist dies eine geniale Alternative! Hier muss man ein wenig an der Konsistenz experimentieren, aber geschmacklich kommt es durch das Schwarzsalz gefährlich nah an Ei heran.

Crème fraiche kann man mit Soja-, Hafer- oder Mandelsahne ersetzen. Ich erwärme diese und füge einen Spritzer Zitronensaft und ein wenig Speisestärke zum Andicken hinzu. Die Stärke muss allerdings nicht sein.

Wird im Rezept nach Quark verlangt, kann man entweder Sojajoghurt über Nacht abtropfen lassen (dann jedoch ca. 1 kg verwenden, also zwei Becher) oder den Sojajoghurt ohne Abtropfen verwenden. Egal, welche Variante man bevorzugt, etwas pflanzliche Sahne sollte in jedem Fall hinzugefügt werden. Wer keinen Sojajoghurt mag, kann auch wieder auf eine pflanzliche Sahnealternative zurückgreifen.

In einigen Rezepten verwendet die Autorin griechischen Joghurt. Hierfür gibt es meiner Meinung nach nur die Sojajoghurt/Sahne-Alternative. Griechischer Joghurt hat einen wesentlich höheren Fettanteil als normaler Joghurt und einen wesentlich milderen Geschmack.

Hinweis zur Verwendung von Hefeflocken: Wer noch keine enge Beziehung zu Hefeflocken aufgebaut hat (es soll tatsächlich vegan lebende Menschen geben, die mit Hefeflocken nichts anfangen können… :-)), kann die Mengen entweder erheblich reduzieren oder sie sogar aus dem Rezept verbannen (ausser beim Hefeschmelz natürlich). Im letzteren Fall würde ich für den Biss und die Bindung (Hefeflocken binden ja auch) dazu raten dafür ein paar Semmelbrösel in die Sauce mit zu verarbeiten.

Gerade in griechischen Aufläufen wird Feta oft verwendet. Bei Veganpassion gibt es dafür das perfekte Tofu-Feta-Rezept. Wunderbar auch für Salate bzw. eigentlich gerade für Salate, aber auch für Aufläufe griechischer Art mit Bohnen. Zerkrümeln lässt sich der Tofu genauso wie Feta (am besten mit der Küchenmaschine), nur vom Schmelzfaktor schneidet er etwas schlechter ab. Allerdings zerläuft Feta auch nicht wirklich gut…

Mit diesen Hinweisen sind so gut wie alle Rezepte aus dem Büchlein veganisierbar. Von daher sollte man es sich als Auflaufliebhaber nicht nehmen lassen das Buch zu kaufen :-).

Nachfolgend nun einige Grundrezepte, die natürlich beliebig an den eigenen Geschmack angepasst werden und im Buch als Sahne-Saucen- und Käse-Krusten-Ersatz verwendet werden können.

Grundrezept Bechamel & Hefeschmelz zum Überbacken (für jeweils eine Auflaufportion):

Béchamelsauce:

  • 50 g Margarine oder neutrales Öl in einem Topf erhitzen
  • 50 g Mehl hinzufügen und gut anschwitzen (Mehl jedoch nicht bräunen lassen!)
  • mit 500 ml Gemüsebrühe oder Milchalternative auffüllen und unter Rühren aufkochen
  • ca. 3 min. einköcheln lassen und mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken

für den Hefeschmelz zusätzlich noch (dient als Käseersatz zum Überbacken, kann aber auch als „käsige“ Bechamelsauce verwendet werden)

  • 3-4 EL Hefeflocken
  • 1/2 TL Senf (optional) und
  • etwas Gemüsebrühepulver hinzufügen
  • kleiner Tipp: den Hefeschmelz dünn als letzte Schicht auf den Auflauf geben, damit sich eine schöne Kriste bilden kann! Überreste können problemlos 1-2 Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden und z.B. als „Käse“sauce für Nudeln oder als „Käse“schicht für überbackene Champignonbaguettes dienen…

Grundrezept Auflaufsauce:

  • 300 ml Soja-, Hafer- oder Reismilch mit
  • 150 ml Soja-, Hafer-, Reis-, Dinkel- oder Mandelsahne vermischt
  • 50 ml Olivenöl und 150 ml Gemüsebrühe hinzufügen
  • 2-3 EL Hefeflocken einrühren
  • 3 EL Sojamehl mit 6 EL Wasser verrühren und ebenfalls hinzufügen
  • alles gut vermischen und mit Salz/Sojasauce, Pfeffer und Kräutern nach Belieben (Thymian, Oregano, Majoran, Rosmarin, Knoblauchpulver, Zwiebelpulver, Muskat, Zitronenabrieb…) würzen (mein Favorit: Auflaufsauce aus Knoblauch- und Zwiebelpulver und etwas frisch geriebenem Muskat)

Grundrezept Tomatensauce (für Lasagnen):

  • 1 gewürfelte Zwiebel in 3 EL Olivenöl andünsten, 3 fein gewürfelte Knoblauchzehen hinzufügen und kurz mit anschwitzen
  • 1 EL Tomtenmark einrühren und 250-300 ml Tomatenpassata oder 2 Dosen stückige Tomaten einrühren
  • mit etwas Gemüsebrühe, Salz, Pfeffer, italienischen Kräutern (alternativ: Oregano, Majoran, Thymian) und Süßungsmittel abschmecken

Tofu-Ricotta (aus Veganomicon) (Käseersatz)

  • 1 Block Tofu natur, mit Gabel oder Hand zerbröselt und mit
  • 1 TL Zitronensaft, 1 gepressten Knoblauchzehe, frisch gemahlener Pfeffer und
  • optional: 5 gehackten Basilikumblättern 2-5 min. vermengen, bis eine Ricottakonsistenz entsteht
  • 1 TL Olivenöl hinzufügen und mit einer Gabel verrühren
  • 1-2 EL Hefeflocken (nach Belieben, kann auch weggelassen werden) hinzufügen und nochmals mit der Gabel vermengen
  • bis zur Verwendung im Kühlschrank aufbewahren

Cashew-Ricotta (von kochbar geklaut und etwas angepasst) (Käseersatz)

Im Veganomicon gibt es zwar auch ein Rezept zu Cashew-Ricotta, allerdings enthält das wieder Tofu. Ich finde, es sollte immer echte Alternativen geben, deswegen mein Rezept ohne Tofu:

  • 250 g Cashewkerne (über Nacht in Wasser eingeweicht) und mit
  • 1 EL Wasser, 1 Knoblauchzehe (optional), 1/4 TL Salz, 1 TL Zitronensaft, 1 EL Hefeflocken (auch optional, aber lecker…) im leistungsstarken Mixer bis zur Erreichung der Ricotta-Konsistenz zerkleinern

für eine Cashewbéchamel (Saucen-Ersatz) einfach alles mit etwas mehr Wasser sehr cremig pürieren (Wasser mit dem Teelöffel zufügen, sonst könnte es zu flüssig werden!).

Cashewbéchamel kann man aber auch wunderbar mit Cashewmus herstellen, wie ich es gerne beim Nudelauflauf mache.

Kruste aus Röstzwiebeln (fettarm) (Käseersatz)

Diese Kruste funktionert wunderbar mit Bohnen! Wenn diese schon in einer cremigen Sauce schwimmen, muss das nicht noch mit einem deftigen Hefeschmelz abgeschlossen werden. Eine leckere Röstzwiebelkruste verleiht einem Auflauf Biss und noch zusätzlich Geschmack.

  • 3-4 EL Semmelbrösel
  • 2 EL Röstzwiebel
  • 1-2 TL Raps- oder Rapskernöl

Kruste aus Semmelbrösel oder Zwieback

Buchtipp – Vegetarisch.Gesund. und Quinoa-Eintopf

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Über die Feiertage hatte ich etwas Zeit mich intensiv mit Lesestoff zu beschäftigen. Unter anderem mit „Vegetarisch.Gesund. Alles über vegetarische Ernährung“ von Dr. med. Sigrid Steeb.

Kleine Anmerkung: Das Quinoa-Rezept befindet sich weiter unten!

Vegetarisch.Gesund. Der Klappentext verspricht: „Endlich ein Buch, das alle Fragen zum vegetarischen Leben fundiert beantwortet und richtig Lust auf vegetarischen Genuss macht!

Der Leser wird hier wahrlich nicht enttäuscht. Es freut mich ungemein ein Buch über vegetarische Ernährung in der Hand zu halten, was einerseits das Wissen enthält, das es braucht um sich auf Grundlage des aktuellen ernährungswissenschaftlichen Standes vegetarisch zu ernähren, andererseits dabei nicht langatmig daher kommt.

Schon die Innenklappen lesen sich verlockend: ein 8-Wochen-Rezepteplan (alle Rezepte selbstverständlich im Buch enthalten) zur Umstellung auf die vegetarische Ernähung inklusive der entsprechenden Einkaufslisten für diese acht Wochen. Auch wenn mein Umstieg vor geraumer Zeit schon geschehen ist, liest sich der Rezepteplan verlockend und inspirierend. Neue Ideen sind natürlich immer willkommen.

Vegetarische Ernährung LeitzmannEs beginnt mit einem Geleitwort von Prof. Claus Leitzmann, Autor des wichtigen Buches „Vegetarische Ernährung“ (rechts abgebildet) und einem persönlichen Vorwort der Autorin, in dem sie ihre Beweggründe zur vegetarischen Ernährung erläutert.

Frau Steeb stellt hier kein weiteres reines Rezeptebuch vor. Vielmehr geht es darum alle Aspekte des Vegetarismus zu erläutern und wie man als Einsteiger dorthin kommt. Dabei fällt positiv auf, dass sie vor übermäßigem Milch- und Einkonsum warnt. Eine Umstellung auf „vegetarisch“ kann nicht bedeuten, diese Produkte im Übermaß zu konsumieren, sondern auf eine ausgewogene pflanzliche Ernährung umzusteigen, die Milch, Milchprodukte und Eier zwar beinhaltet (es wird der Ovo-Lacto-Vegetarismus empfohlen), jedoch nicht zum Hauptnahrungsmittel machen.

Bei der Vorstellung der verschiedenen Typen von Vegetarismus schreibt die Autorin zum Thema „Vegane Ernährung“ folgendes: „Doch nur wenn Veganer ein umfangreiches Ernährungswissen haben und ihren Speiseplan geschickt zusammenstellen, ist ihr Nährstoffbedarf gesichert. Für Säuglinge, Kleinkinder und Schwangere ist diese Ernährungsform nicht empfehlenswert, da nicht sicher gewährleistet ist, dass sie ausreichend mit Eiweiß, Eisen, Zink, Kalzium und Vitamin B12 versorgt werden.

Hierzu möchte ich kurz Stellung nehmen: Ich habe mich sowohl in der Schwangerschaft als auch in der Stillzeit vegan ernährt. Dabei stimme ich mit der Autorin in der Hinsicht überein, dass man sich gut mit der Ernährungsform auseinandersetzen muss. Was mich aber immer wieder enorm stört, auch in diesem Fall, ist die Unterstellung eine omnivore Ernährung sichere automatisch den Nährstoffbedarf.

Eine vegane Ernährung schlicht mit anderen Risikien verbunden als eine omnivore. Nicht mehr und nicht weniger. Wobei mir die Risiken der ersteren berechenbarer erscheinen…

Das soll jetzt aber nicht die Qualität des Buches beurteilen. Schließlich wird die vegane Ernährung hierzulande in Schwangerschaft, Stillzeit und für Säuglings- und Kindesalter immernoch nicht empfohlen. Die Autorin wiederholt nur die vorherrschende Empfehlung, was man ihr schlecht vorwerfen kann.

Ich möchte hier nochmal ausdrücklich auf das Positionspapier der ADA (American Dietetic Association) verweisen, welches besagt:

Die Amerikanische Gesellschaft der Ernährungswissenschaftler (ADA) und der Verband kanadischer Ernährungswissenschaftler (DC) vertreten die Position, dass eine vernünftig geplante vegetarische Kostform gesundheitsförderlich und dem Nährstoffbedarf angemessen ist sowie einen gesundheitlichen Nutzen für Prävention und Behandlung bestimmter Erkrankungen hat.[…]

Gut geplante vegane und andere Formen der vegetarischen Ernährung sind für alle Phasen des Lebenszyklus geeignet, einschließlich Schwangerschaft, Stillzeit, früher und späterer Kindheit und Adoleszenz. […][1]

Weiter zum Buchinhalt:

Als nächstes folgt ein Nährstofflexikon mit Informationen zu den wichtigen Nährstoffen, ihre Quellen, den Tagesbedarf und Besonderheiten, die es zu beachten gilt. Dieses Kapitel ist sehr sorgfältig und mit vorbildlich aktuellen Informationen zusammen gestellt.

Wiederum fällt hier sehr positiv die Liebe zum Detail auf. So hat die Autorin im Abschnitt über Vegetarische Kinder eine Tabelle hinterlegt, mit Rezepten, die reich an Eisen und Zink sind (für Kinder besonders wichtig). Auch eine Tabelle mit dem empfohlenen Tagesbedarf für B12, Omega-3-Fettsäuren, Eisen und Zink ist enthalten. Aus diesem Kapitel sind äußerst nützliche Informationen herauszuholen – nicht nur für Neuvegetarier.

Was mir dort aufgefallen ist, dies nur am Rande, ist, dass auf S. 38 in der Tipp-Box darauf hingewiesen wird kein kaltgepresstes Öl für die Säuglingsernährung zu verwenden aufgrund der darin enthaltenen Peroxyde, die vom kindlichen Körper nicht abgebaut werden können. Darüber bin ich ganz erstaunt, da mein Beikostöl von Holle nur kaltgepresste Öle verwendet. Auf der Holle-Website finde ich dazu folgendes [2]:

Beim Holle Bio Baby-Beikost-Öl können Rückstände vollständig ausgeschlossen werden. Das wird durch den biologischen Anbau und strenge Schadstoffkontrollen garantiert. Die Verwendung von kaltgepresstem und nicht raffiniertem Öl bei der Zubereitung von Babynahrung ist daher völlig unbedenklich und kann uneingeschränkt empfohlen werden. Durch die Kaltpressung bleiben mehr Vitamine, natürliche Farbstoffe und der ursprüngliche Geschmack des Öls erhalten.

(Anmerkung: Ich habe Holle angeschrieben und um Aufklärung gebeten.)

Nach der theoretischen Einführung folgt ein weiterer sehr informativer Praxisteil, indem alle Hauptnahrungsmittel dargestellt werden und in dem sich allerhand Tipps und Tricks zur fleischlosen Küche befinden.

Und zum Schluß das Beste an diesem hervorragenden Buch: die Rezepte.

Gegliedert sind sie nicht wie üblich in Frühstück, Salate etc. sondern in

  • Brot und Zerealien,
  • Getreide,
  • Pseudogetreide,
  • Reis,
  • Nudeln,
  • Gemüse,
  • Hülsenfrüchte,
  • Sojabohne,
  • Kohl,
  • Pilze,
  • Nuss und Kern und ein kleines Extra
  • Johannisbrotkernmehl

Die Rezepte sind ausgesprochen anfängertauglich und familienfreundlich! Querbeet werden von der Autorin persönlich zusammengestellte Gerichte vorgestellt, von denen nur eines mir nicht zusagt. Von selbstgemachtem Müsli, über Amaranthpuffer, vegetarische Paella, vegetarisches Bigosch!!! (ein polnisches National- und Leibgericht meines Mannes…), den unten dargestellten Quinoa-Eintopf (der es bei uns in das wöchentliche Speiseprogramm geschafft hat) bis hin zur veganen Salatcreme ist alles dabei. Absolut gelungen!

Jetzt könnte man meinen, was bringt’s dem angehenden Veganer vegetarische Rezepte anzuschauen? Daran hat die Autorin wohl gedacht, denn alle Rezepte enthalten Vorschläge zur Veganisierung!

Falls der Verlag oder die Autorin hier mitlesen sollten, noch ein paar Verbesserungsvorschläge von mir für die nächste Auflage :-):

  • Milch mit 1,5% Fettgehalt wird grunsätzlich durch Sojasahne ersetzt. An dieser Stelle könnte man problemlos auch auf Reis-, Hafer- oder Sojamilch zurückgreifen (ich empfehle Reismilch)
  • Schmand wird ebenfalls stets durch Sojasahne ersetzt. Ich ersetzte Schmand durch Hafersahne und etwas Speisestärke oder Johannisbrotkernmehl
  • Als veganer Parmesanersatz sei Mandelparmesan bestehend aus gemahlenen Mandeln, Hefeflocken und etwas Salz empfohlen
  • Als Käseersatz in Rezepten wie z.B. den Hirsebratlingen eignen sich hervorragend Hefeflocken
  • Als Vegane Mayonnaise eignet sich ebenso gut Mandelmayonnaise

Fazit:

Ein aufschlussreiches, überaus ansprechend gestaltetes und uneingeschränkt empfehlenswertes Buch zum Einstieg in den Vegetarismus!

Aber nicht nur Vegetarier werden hiermit glücklich. Auch angehende Veganer finden jede Menge nützliche Informationen! Die Rezepte sind durchweg alltagstauglich, schmackhaft und unkompliziert und besonders für Anfänger bzw. Ungeübte geeignet. Alle notwendigen Details sind ausreichend erläutert.

Vegetarisch.Gesund. ist eine sinnvolle Ergänzung in jeder vegetarischen/veganen Bibliothek!

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Quellen:

[1] Vebu, Positionspapier ADA: Vegetarische Ernährung – Zusammenfassung, https://vebu.de/gesundheit/studien/174-positionspapier-ada-vegetarische-ernaehrung?start=1

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Und hier nun der genial einfache, aber sehr leckere Quinoa-Eintopf, dessen Rezept ich mir erlaube in Bezug auf die Rezension zu veröffentlichen (S. 112):

Quinoa-Eintopf

Zutaten & Zubereitung

1 Stange Lauch (mit Grün) in feine Ringe schneiden und zusammen mit 2 in Scheiben geschnittenen Karotten in etwas Olivenöl anbraten. Das Ganze mit 500 ml Gemüsebrühe aufgießen und 50 g heiß abgespülten Quinoa einrühren. 20 min. auf niedriger Stufe köcheln lassen und mit Hefeflocken und Petersilie bestreut genießen (Petersilie noch nicht im Bild).

Guten Appetit!

Buchtipp: Wie ich verlernte Tiere zu essen – Marsili Cronberg

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Ein Buch, welches erst kürzlich erschien und das ich gerne zum Einstieg weiter empfehle.

Wie ich verlernte Tier zu essen

Vegetarier nerven. Veganer sind Extremisten. Sie malen Probleme an die Wand, die gar keine sind. Und es werden immer mehr. Millionen sind es schon. Ja spinnen die denn alle?

Immer lauter werden ihre Stimmen. Ist es ein Trend? Oder stehen wir doch vor einem gesellschaftlichen Umbruch? Was ist, wenn an den Argumenten gegen das Tiereessen doch etwas dran ist? Und was sagen die Menschen der Zukunft dazu?

Marsili Cronberg hat sich mit Vegetariern und Veganern beschäftigt. Auf ungewöhnlichen und stets unterhaltsamen Wegen nähert er sich einer der meistdiskutierten Fragen der Gegenwart: „Ist es noch zeitgemäss, Tiere zu essen?“

Zum Einstieg empfehle ich es gerne, weil es unterhaltsam geschrieben ist und in Kürze viel Informationen zum Thema Tierrechte und Veganismus enthält. Mir ist bekannt, dass es auch kritische Stimmen zum Buch gibt, allerdings kann ich mich dem Inhalt nicht ganz anschließen. Ich bin überzeugt davon – mittlerweile auch aus Erfahrung -, dass man den Menschen selten mit der Holzhammermethode kommen kann. Die meisten begeben sich in eine Abwehrhaltung und treten die Flucht nach vorne an. Marsili Cronberg sieht das anscheinend ähnlich und freut sich auch über die kleinen Schritte zu einem besseren Verständnis für Tiere und ihr Leiden in unserer Gesellschaft.

Ich möchte nichts schön reden. Auch ich bin der Meinung, dass Vegetarismus nicht die letzte Konsequenz sein kann. Mir ist klar, dass es nicht unbedingt hilft „nur“ vegetarisch zu werden und damit zwar seine Stimme gegen den Fleischkonsum zu erheben, allerdings nicht gegen die massenhaften Misshandlungen und Folterungen der Milch-, Ei-, Woll- und sonstigen tierproduktionen.

Und trotzdem freue ich mich über jedes Buch das zum Thema erscheint. Auch wenn es nicht die letzte Konsequenz verfechtet. Vielleicht erreicht man ja damit auch die ein oder andere Person. Ich bin der Meinung, dass es nicht den einen einzig richtigen Weg gibt Menschen vom Veganismus zu überzeugen, sondern dass unterschiedliche Menschen auch unterschiedliche Herangehensweisen beanspruchen. Der Autor deckt eine Möglichkeit ab um Leute ins Boot zu holen.

Marsili Cronberg ist sicher nicht mit Karen Duve oder gar Jonathan Safran Foer vergleichbar. Es darf jedoch davon ausgegangen werden, dass dies gar nicht der Anspruch des Autoren war.  Er geht das Thema viel unverbindlicher an, aber nicht weniger ernsthaft. Auch wenn dies auf den ersten Blick gar nicht so erscheinen mag. Der Unterschied zu Duve und Foer ist spürbar: Cronberg befasst sich nicht erst seit kurzem mit dem Thema, sondern er ist ein Teil des Systems. Er betrachtet nicht von außen, wie es Duve und Foer getan haben, sondern schreibt mehr als Insider. Wenn es schon konkret um Tierrechte geht, dann ist klar, hier schreibt jemand, der schon etwas länger das Entsetzen über diese Zustände in unserer Gesellschaft mit sich herum trägt.

Was mir besonders gefällt sind seine „Nachrichten aus der Zukunft“, die er in Blogform (Nachrichten aus der Zukunft-Blog) veröffentlicht und wovon er einige mit in dieses Buch gepackt hat. Schon alleine dafür lohnt sich das Lesen!

Eine kleine Kostprobe (Seite 20/21):

„Was ist ‚VEGAN‘?

Die Fachzeitschrift „New Kids on the Blog“ fragte in ihrer Märzausgabe des Jahres 2192 einige Passanten auf der Straße: Was ist vegan? Hier die schönsten Antworten:

Sandra Sonderbar: Eine Farbe?

Bully Hossklau: Vegan, öhm, ich glaube, das war… öhm… war das eine, eine … so mit kleinen Lampen oben drauf… na!… Tut mir leid. Krieg’s nicht zusammen.

Walter Wagemut: Pfffffff

Almut Klopfer: Saurer Regen?

‚New Kids on the Blog‘ befragte daraufhin den Histothrophologen Prof. Dr. hist. Hatschi. Gesundheit. Dipl. habil. Theo von und zu Kastenberg:

Nun, wenn man die Bedeutung des Wortes ‚vegan‘ verstehen will, dann muss man sich zunächst einmal in die Zeit zurückversetzen, in der dieses Wort gebräuchlich war. Gehen wir einmal 190 Jahre zurück, ins Jahr 2000. Nun wird euch vielleicht schon ein Licht aufgehen, denn ja! Es ist die Zeit, die wir heute wegen der außer Kontrolle geratenen Wirtschaft als eine der dunkelsten Epochen der Menschheit betrachten. Stellt euch einmal vor, dass die Menschen damals unkontrolliert Tierfleisch und andere Tierprodukte zu sich nahmen. Stellt euch vor, dass es zu dieser Zeit sogar als gesund galt, so was Abstoßendes zu essen. Und die enorm steigenden Krankenzahlen waren die Grundlage für ein gewaltiges Gesundheitssystem, mit dem man den Menschen nochmals viel Geld aus den Taschen ziehen konnte.

Doch es gab zu dieser Zeit auch Menschen, die dieser Ausbeutung den Gehorsam versagten, indem sie zunächst auf Fleisch verzichteten – damals übrigens ‚vegetarisch‘ genannt – und später auf sämtliche Tierprodukte. Dies hieß dann ‚vegan‘.

Heute haben diese Begriffe keine Bedeutung mehr, denn kein Mensch würde in unserer Gesellschaft auf die Idee kommen, etwas von Tieren zu essen. Nicht nur weil es verboten ist oder allein die Vorstellung davon unseren Ekel erregt, sondern weil wir Tiere als unsere Schwestern und Brüder auf der Erde respektieren.

Ein weiterer Artikel, der im Januar diesen Jahres im „Kölner Stadtanzeiger“ veröffentlicht wurde hat damals meine Aufmerksamkeit an Marsili Cronberg geweckt: Veganer sind auch nur Menschen. Dieser Artikel, der auch im Buch abgedruckt ist, spricht mir aus dem Herzen! Es enthält auch viele weitere ähnliche Artikel.

Sehr empfehlenswert!

Buchtipp: Vegane Köstlichkeiten – libanesisch

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Wieder einmal ein ganz wunderbares Kochbuch aus dem Hause Pala!

Libanesisch kochen – und das noch vegan! Ich hätte nicht gedacht, dass mich das reizen könnte. Aber weit gefehlt! Das Buch steckt voller liebevoll zusammengestellter Rezepte. Von Suppen über Saucen, Salate, Vorspeisen, Hauptgerichte, Nachspeisen und sogar Getränke ist alles enthalten. Die Zubereitungen sind einfach und die Zutaten gut erhältlich bzw., bis auf wenige Ausnahmen, im Vorratsschrank enthalten.

Vegane Köstlichkeiten - libanesisch

Wie immer gibt es auch hier keine Fotos vom Essen, dafür aber umso entzückendere Zeichnungen und stets die libanesische Betitelung des Gerichtes in entsprechender Schrift. Im vorderen Teil wird das Land beschrieben und die Essgewohnheiten. Man spürt, dass hier jemand schreibt, dem Land und Leute sehr nahe stehen.

Die Rezepte sind oft sehr schlicht, die Zutatenlisten sehr kurz. Auffallend häufig benutzt wird Granatapfelsirup, welches ich in der Regel nicht im Haus habe. Nichtsdestotrotz musste ich es mir über das Internet bestellen, da die Neugier einfach zu groß war. Und mittlerweile benutze ich das Sirup regelmäßig als Ergänzung in Salatsaucen – vor allem für Feldsalat.

Bei den Salaten allerdings fällt die Auswahl dann doch etwas zu karg aus. Basilikum-Tomaten-Salat oder Grüner Salat stellen keine Besonderheit dar und dürften für die meisten Leser/innen kein Problem bei der Zubereitung darstellen. Auch Kartoffel- und Nudelsalat sind keine Spezialitäten und eher übeflüssig. Hier hätte ich mir mehr spezifische Speisen gewünscht. Die Salatsauce besteht immer aus Zitronensaft und Öl, welche auch bei uns gängige Zutaten dafür sind. Insgesamt also ein Kapitel, welches etwas zu wünschen übrig lässt.

Alle weiteren Kapitel bestechen allerdings durch die schlichten und unaufwendigen Rezepte. Es macht Spaß diese nachzukochen, gerade weil sie so einfach sind. Ganz besonders gelungen finde ich die Menüvorschläge am Ende des Buches. Damit habe ich vor kurzem ein abendliches Menü gestaltet, das von Mann und Kind sehr gut angenommen wurde. Diese Ergänzung ist klasse und überaus gelungen!

Die Warenkunde am Ende des Buches ist ebenfalls sehr hilfreich und sinnvoll. Insgesamt also wieder ein überaus sympathisches Länderkochbuch von Pala. Sehr empfehlenswert!

Mein Menü enthielt folgende Gerichte: Tabboule mit Kichererbsen (S. 52, ohne Minze, dafür aber ein paar Chiliflocken), Falafel (S. 88) mit Tahindip (S.32), Fladenbrot (S. 90) und Grießauflauf (S. 132 mit Abwandlungen wie Reismilch anstatt O-Saft und Mandelmus anstatt Mandeln).

Buchtipp: Vegetarisch kochen – thailändisch

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Die Kochbücher aus dem Pala-Verlag gehören schon lange zu meinen liebsten! Ich warte sehnsüchtig auf Neuerscheinungen (vor allem im veganen Bereich) und freue mich über die vollwertigen Rezepte, die meist gut nachzukochen sind. Zu den Spitzenreiter meiner Sammlung gehören vor allem „So schmeckt’s Kindern vegetarisch“ und „Vegan unterwegs„. Beides unentbehrlich in meiner Küche mittlerweile.

So schmeckt's Kindern vegetarischVegan unterwegs

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Pala verlegt unter anderem aber auch eine sogenannte „Vegetarisch kochen“ – Reihe. Hiervon gibt es das thailändische Exemplar. Thailändisches Essen liegt mir, also war ich natürlich sehr begeistert als mir dieses Büchleich in den Briefkasten flatterte.

Vegetarisch kochen - thailändisch

Die Aufmachung ist schlicht wie immer – genau so, wie ich es auch gerne mag. Den Anfang bilden ein Kapitel über die Essgewohnheiten der Thailänder und ihre Besonderheiten. Es wird beschrieben, wie aufgestischt werden sollte um eine entsprechende Atmosphäre zu erhalten und auch zu den typischen Currypasten gibt es eine Seite. Die Warenkunde rund um typisch thailändische Kräuter, Aromen, Gewürze, Öle und Getreidearten runden den einleitenden Teil ab. Es beinhaltet viel Wissenswertes ohne auszuschweifen.

Der Rezepteteil gliedert sich wie folgt:

  • Würzpasten und Saucen
  • Suppen
  • Salate
  • Currys und Gemüse aus dem Wok
  • Reis- und Nudelpfannen
  • Snacks
  • Desserts
  • Tees und Drinks

Im Abschnitt Würzpasten und Saucen befinden sich selbstverständlich Rezepte für selbstgemachte Currypasten. Eigens ausprobiert wurde von mir die rote Currypaste, die sehr lecker war. Des Weiteren gibt es die klassische Erdnuss-Sauce und natürlich auch diverse Chilisaucenrezepte.

Die Rezepte sind durchweg gelungen und lassen sich problemlos veganisieren, besser gesagt sind die meisten Rezepte von Haus aus vegan. Einzig „Pilzsuppe mit Eierflocken“ oder „Reissuppe mit Kräuter-Ei“ sind evtl. etwas schwierig nachzukochen. Sicher kann man geschmacklich aber mit Tofu in diesen Fällen nachhelfen.

Sehr positiv fällt auf, dass die Speisen leicht nachzukochen sind, genaue Angaben enthalten – was ggf. für Anfänger wichtig ist – und vor allem auch in der Mehrheit schnell und unaufwendig aufgetischt werden können. Es gibt keine ausgeflippten Zutaten und Gemüsesorten sind größtenteils austauschbar. Ich halte mich ohnehin selten an Rezepte im Detail. Koriander ist in meiner Küche selten vorhanden und es muss auch schon mal Mangold die Stelle von Pok-Choi im Rezept einnehmen. Macht alles nichts, die Gerichte werden trotzdem gut.

Das Kapitel Tees und Drinks mag vielleicht nicht jedermans Sache sein, allerdings sind es ein paar wenige Seiten und die Getränke sind originell. Für all diejenigen, die sich daran erfreuen können sicher eine schöne Ergänzung.

Alles in allem ein sehr empfehlenswertes Kochbuch zum Thema thailändisch kochen, mit Grundrezepten bestückt und leckeren Wok- und Curryspeisen. Egal ob als Inspirationsgrundlage oder zum rezeptgenauen Nachkochen, es dürfte in beiden Fällen genügend dabei sein. Die Kochanleitungen sind gut beschrieben und die Zutaten gut bemessen – soweit ich das bisher beurteilen kann. Einziges (klitzekleines) Manko: keine Tipps zur Veganisierung. Gerade bei den Rezepten mit Ei wäre das von großem Vorteil.

Meine liebsten Rezepte aus diesem Buch: Reissuppe mit Kokosmilch und Kirschtomaten (die auch problemlos entfallen können), das Grüne Gemüsecurry und Gebratene Nudeln mit Thai-Dip. Ausgesprochen lecker!