Gemütliche Erbsensuppe für ungemütliche Tage

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Und wieder ein Rezept aus dem genialen Kochbuch The Vegan Table von Colleen Patrick-Goudreau. Ich kann das Buch wirklich nur empfehlen. Bisher gab es keine Enttäuschungen und ich habe schon einiges daraus gekocht, sogar ohne großartig was an den Rezepturen geändert zu haben.

Eigentlich sind Eintöpfe und Suppen nicht meine Sache. Ich finde sie meistens einfach nur langweilig und nicht sättigend. Aber wie so oft bestätigt auch hier die Ausnahme die Regel: Erbsen- und Kohleintöpfe mag ich doch besonders gerne. Schön deftig und im Winter, wenn’s draußen kalt und windig ist, so wie gestern – wobei windig eher Schönfärberei ist -, genau das richtige Essen. Dann noch etwas Knoblauchbaguette dazu und fertig ist das perfekte Comfort Food, wie Frau Patrick-Goudreau es gerne nennt.

Ich hatte schon mal einen Erbseneintopf gemacht, mit angebratenem Räuchertofu allerdings. War zwar auch lecker, aber nicht so lecker. Der Kniff an dieser Suppe ist das Liquid Smoke. Das Zeug ist einfach genial und der Trick so unspektakulär. Und wieder zeigt sich, es ist nicht das arme Schwein, das den Geschmack in die Suppe bringt.

Ich habe den Fehler gemacht und die Gemüsebrühe gleich zu Beginn eingerührt als die Erbsen noch nicht gar waren. Das ist natürlich doof, da das Salz in der Brühe das Garen der Erbsen extrem hinauszögert. Es ist also ratsam entweder selbstgemachte Brühe ohne Salz zu verwenden oder einfach die Brühe am Schluß hinzuzufügen. Ich werde beide Versionen ausprobieren.

Hier nun der ausgesprochen leckere Eintopf – einmal in pürierter und damit geheimer Version für’s Kind und einmal schön stückig mit lauter ekeligen Bröckchen… (jetzt darf man mal raten, von wem diese Aussage stammen könnte… :-))

Erbseneintopf

Zutaten für 6-8 Portionen

  • ca. 400 g getrocknete Schälerbsen (halbiert)
  • 1,5 l Wasser oder selbstgemachte Gemüsebrühe ohne Salz
  • falls Wasser verwendet wird: 3 EL Gemüsebrühe bzw. Bio-Allzweckwürze (meine neueste Entdeckung ist die Allzweckwürze von Bruno Fisher ohne Hefe)
  • 1 große Zwiebel, gewürfelt
  • 2 Kartoffeln, gewürfelt
  • 3 Knoblauchzehen, gehackt
  • 2 Karotten, gewürfelt
  • 2 Selleriestangen, gewürfelt
  • alternativ zu Karotten und Selleriestangen: ca. 300 g TK-Suppengemüse (wenn es zeitlich eng wird – ansonsten frisch bevorzugen)
  • 1 TL getrockneter Majoram
  • 1 TL getrockneter Basilikum
  • 1/2 TL getrocknete Petersilie oder 1 EL TK-Petersilie
  • 1/2 TL – 1 TL Liquid Smoke
  • Salz und Pfeffer
  • Olivenöl

Zubereitung

Die Erbsen mindestens eine Stunde oder sogar über Nacht einweichen. Einweichwasser danach entfernen und Erbsen gut abspülen und von möglichem Unrat befreien.

In einem hohen Topf etwas Olivenöl heiß werden lassen und Zwiebelwürfel darin anbraten bis die Zwiebeln gut glasig sind und leicht anbräunen. Knoblauch erst 2 min. später hinzufügen und mit anbraten.

Danach das gesamte Gemüse ebenfalls in den Topf füllen und nochmals 2 bis 3 Minuten bei mittlerer Hitze braten.

Mit Wasser oder selbstgemachter Gemüsebrühe auffüllen, Erbsen hinzufügen und alle Gewürze – außer Salz! und Pfeffer – sowie das Liquid Smoke einrühren. Aufkochen lassen, dann die Hitze auf mittel bis niedrig runter drehen.

Den Topfdecke lose auflegen – nicht ganz, da die Erbsen sonst grau werden – und leise köcheln lassen bis die Erbsen gar sind. Sollte ca. eine Stunde dauern. Kann auch etwas länger sein. Mit Salz verlängert sich die Dauer erheblich. In meinem Fall sogar um das doppelte… Gelegentlich umrühren und dabei ggf. Wasser hinzufügen.

Der Eintopf sollte eine cremige Konsistenz erhalten. Erst nachdem die Erbsen gar sind die Gemüsebrühe einrühren und mit Salz und Pfeffer würzen/abschmecken. Da die Gemüsebrühe ordentlich nachdicken könnte, könnte es sein, dass noch etwas Wasser nachgefüllt werden muss. In diesem Fall den Eintopf nochmal heiß werden lassen.

Mit frischem Knoblauchbaguette servieren.

Erbseneintopf

Guten Appetit!

Risi e bisi – Risotto mit Erbsen, vegan

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Die Tochter liegt im Krankenhaus und darf laut Arzt nur „bekömmliche“ Sachen zu sich nehmen. Aufgrund akuter Verweigerung des Krankenhausessens musste ich mir heute mittag etwas schnell herzurichtendes und dabei noch bekömmliches überlegen. Dabei kam mir das klassisch italienische Rise e bisi wieder in den Sinn. Ein Kinderrezept par Excellence sozusagen.

Dieses einfache (ich glaube aus Venedig stammende) Gericht habe ich oft gekocht als unsere Tochter begann sich für unpüriertes Gemüse zu interessieren, eben aufgrund der geringen Zutatenmenge. Mittlerweile ist es schon fast in Vergessenheit geraten. Aber eben nur fast. Ich finde es ebenfalls lecker, muss es nicht jeden Tag haben, ab und zu jedoch esse ich es sehr gerne mit.

Risi e bisi

Kinder lieben Erbsen im Allgemeinen und das ist auch gut so, denn sie enthalten das wichtige Provitamin A, das im Körper zu Vitamin A umgewandelt wird, und viel Vitamin C. Weiterhin sind wertvolle Eisen, Folsäure, Phosphor und Kalium-Lieferanten. Da Vitamin A wichtig für die Augen, Schleimhäute, das Wachstum und die Immunabwehr ist, sollten Erbsen, gelbes und orangenes Obst (Aprikosen sind ebenfalls eine prima Quelle) und Gemüse sowie dunkles Blattgemüse (dort vermutete man es gar nicht aufgrund der grünen Farbe) häufig auf dem Speiseplan stehen. Aber das versteht sich ja eigentlich von selbst…

Tipp: Frische Erbsen am besten so schnell wie möglich zubereiten – nicht lagern -, da sich ihr Zucker sehr schnell in Stärke umwandelt.

So, hier dieZutaten für ca. 2 Personen:

150g Risottoreis
200g Erbsen (TK oder frisch)
1 Zwiebel
1 kleiner Kohlrabi
1 Möhre
3/4 l Wasser
1 1/2 TL Gemüsebrühe
1/2 Bund Petersilie, fein gehackt
Pfeffer
Hefeflocken zum Bestreuen
1 EL Olivenöl

Und so wird’s gemacht:

Kohlrabi und Möhren fein raspeln. Zwiebel fein würfeln.

Olivenöl in einem Topf erhitzen und die Zwiebel darin kurz andünsten. Reis zugeben und mit andünsten bis die Körner glasig werden. Nun nicht das gesamte Wasser hinzufügen, sondern nur soviel das der Reis damit bedeckt ist und unter ständigem Rühren bei mittlerer Hitze köcheln lassen bis die Flüssigkeit fast vollständig aufgesogen ist. Dann das restliche Wasser hinzufügen und die Gemüsebrühe einrühren.

Den Reis ca. 10 min. weiterhin bei mittlerer Hitze einkochen lassen, dann das Gemüse hinzufügen (TK-Erbsen können sogar noch etwas später hinzugefügt werden). Weitere 5 min. köcheln.

Das Risotto auf Tellern anrichten und mit Petersilie servieren. Man kann die Petersilie auch nach dem Kochen zum Risotto im Topf hinzufügen, allerdings reagiert das Vitamin C empfindlich auf Hitze, so dass ich es lieber beim Servieren über das Essen streue. Außerdem schmeckt’s dann wesentlich intensiver – wobei das natürlich wiederum nicht jederkinds Sache ist…

Als Parmesanersatz gibt’s wie immer Würz-Hefeflocken.

Ich habe heute aus den Resten der Kohlrabi, einer weiteren Möhre und einem kleinen Apfel eine Kohlrabi-Möhren-Apfel-Rohkost mit der für Möhrenrohkost typischen Zitronenvinaigrette (ein Gemisch aus 1 EL Zitronensaft – Apfelessig funktioniert ebenfalls sehr gut -, 1/4 TL Agavendicksaft, einer Prise Salz, Pfeffer, 1 EL Rapsöl und 1 TL Leinöl) dazu gereicht bzw. meinem Mann zur Lieferung ins Krankenhaus mitgegeben.
Leider habe ich im Eifer des Gefechts das Bild vergessen…

Guten Appetit!

Zubereitungszeit: ca. 30 min.

Varianten/Alternativen: Das Gemüse ist selbstverständlich beliebig anpassbar. Wir mögen noch die Version mit Fenchel oder auch Blattspinat. Kürbis eignet sich ebenso gut.
Möchte man den Eiweiß- und/oder den Energiegehalt erhöhen (obwohl Erbsen an sich schon einen sehr hohen Eiweißgehalt aufweisen), kann man einige angebratene Räuchertofuwürfel oder auch – wenn es vollwertiger sein soll – Kidneybohnen. Diese dann ebenfalls 5 min. vor Garzeitende hinzufügen.

Erbsensauce, vegan

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Eine einfache, schnelle und sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen beliebte Sauce. Am besten schmeckt sie unserer Meinung nach zu Bratlingen, Kartoffeln und Kohlgemüse.

Seitdem ich in irgendeinem Ox-Kochbuch von der Endoferm-Gewürzmischung gelesen und mir diese daraufhin besorgt habe, verfeinere ich fast alle Saucen damit. Die Gewürzmischung verleiht Saucen einen ganz besonderen Geschmack. Es reicht schon eine winzig kleine Menge aus, um das gewisse Etwas zu erhalten. Ein toller Tipp!

Zutaten für ca. 3 Personen:

250 g Erbsen (frisch oder TK)
1 Zwiebel, gehackt
1 Knoblauchzehe, gehackt
150 ml Reis- Hafer oder Sojamilch
100 ml Hafer- oder Sojasahne
1 EL Gemüsebrühe
1 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer
1/2 TL Agavendicksaft
optional: 1/4 TL Endoferm-Gewürzmischung (Brecht)

Und so wird’s gemacht:

Die klein gehackte Zwiebel im Olivenöl kurz andünsten, dann den Knoblauch hinzufügen und ebenfalls kurz mit andünsten.

Reis-, Hafer- oder Sojamilch, Hafer- oder Sojasahne, Brühe, Agavendicksaft und Erbsen zugeben und ca. 5-10 min. (bei TK-Erbsen etwas weniger als bei frischen) garen lassen.

Anschließend wird das ganze Gemisch mit dem Pürierstab oder mit dem Mixer gut püriert. Hinterher nochmals in den Kochtopf geben um die Sauce nochmal aufzuwärmen und abzuschmecken.

Guten Appetit!

Erbsensauce

Froschnudeln – Kinderrezept

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Wann immer die Frage aufkommt „Was soll ich kochen?“ und meine Tochter steht in der Nähe, kommt umgehend die Antwort „Froschnudeln, Mama!“.

Aus der Not heraus musste ich heute das Rezept veganisieren und siehe da, man schmeckt wirklich keinen Unterschied. Das Kind hat reingehauen wie immer und mir schmeckt es sogar besser als die vegetarische Version mit Quark und Sauerrahm, die ich eigentlich für sie koche (und früher mitgegessen habe).

Dieses Rezept ist blitzschnell zubereitet und extrem gut geeignet für Tage, an denen man von einem Termin zum nächsten hetzt und trotzdem noch „vernünftiges“ Essen auf den Tisch stellen möchte. Ich würde auch behaupten, dass die benötigten Zutaten Standardvorräte sind und das Rezept somit auch spontan umgesetzt werden kann.

Zutaten für 1 Mama und 1 Kind Portion

250 g Dinkel-Spirelli
ca. 400 g TK-Erbsen
2 EL Sojayoghurt, natur und ungesüßt
1/2 Pack. Hafer- oder Soja Cuisine (ich bevorzuge Hafersahne)
1 gestrichener EL Gemüsebrühe
1 TL Zitronensaft
1 Knoblauchzehe, gehackt
Meersalz, Pfeffer
1 EL TK-Petersilie
1 EL TK-Schnittlauch
1 TL Agavendicksaft
ggf. etwas Johannisbrotkernmehl
Zubereitung

Nudeln nach Anleitung kochen
Erbsen in 100 ml Wasser aufkochen und auftauen lassen
während Nudeln und Erbsen kochen, den Sojayoghurt, die zerdrückte Knoblauchzehe, die Hafersahne und die Kräuter in einen Mixbehälter geben
WICHTIG: das Kochwasser der Erbsen nicht abschütten!
ungefähr die Hälfte der Erbsen aus dem Topf ebenfalls in den Mixbehälter geben und alles pürieren
das Püree wieder zurück in den Topf zu den Erbsen schütten und bei mittlerer Hitze kurz aufkochen (nur kurz zum warm werden!)
bei niedriger Hitze die Soße mit Gemüsebrühe, Salz, Pfeffer und Zitronensaft verfeinern
ggf. mit Agavendicksaft abschmecken
sollte die Sauce viel zu dünn sein, kann mit etwas mehr Sahne oder Johannisbrotkernmehl eingedickt werden – FERTIG!

Hinweis
die Mengenangaben sind etwas schwierig für mich, da ich jedesmal „einfach zubereite“. Man kann schon während des Pürierens ganz gut erkennen, ob das Püree zu dünn wird und dann einfach mehr Erbsen hinzufügen. Lieber mit etwas weniger Yoghurt/Sahne arbeiten und während des Pürierens hinzufügen als zuviel – dann kann man sich die Eindickerei später sparen.
Die Sauce hat bei uns jedesmal eine andere Konsistenz, was aber dem Geschmack nie einen Abbruch tut.

Austauschtipps
Nudeln: nach Belieben andere Nudeln (wir benutzen immer die Dinkel-Spirelli, weil diese zum Kochen nur 3-5 min. benötigen)
TK-Kräuter: natürlich noch besser als TK-Kräuter sind frische Kräuter; Dill und Kerbel verleihen der Sauce noch eine ganz andere – aber sehr leckere – Note

Zubereitungszeit: 15 min.